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ČC Berlin | forever young

[CZ | BERLIN]


FOREVER YOUNG – CZECH FUNCTIONALIST DESIGN 1919 - 1939


Noch bis 11. September 2021 will die Ausstellung FOREVER YOUNG im Tschechischen Zentrum Berlin BesucherInnen Stilikonen des tschechischen funktionalistischen Designs und Möbelhandwerks näher bringen. Kuratiert wurde die Sammlung von Olaf Pospíšil (Prague Design Icons) in Zusammenarbeit mit Uwe Mönnikes (Zeitlos Berlin). Die Objekte bestechen nicht nur durch ihr zeitloses Design, sondern auch durch Materialien von hoher Qualität und deren tadellose Verarbeitung. Kein Wunder, dass die Designstücke bis heute beliebte Klassiker in Wohnungen designaffiger Kenner sind. Und das weit über Tschechien hinaus.

FOREVER YOUNG BERLIN
FOREVER YOUNG BERLIN | design by Robert Slezák for ÚP Závody © Olaf Pospíšil

Die 40 originalen Ausstellungsobjekte wurden in den 1930er Jahren gefertigt und von dem renommierten Kunsthistoriker Pavel Liška in Form von Zimmern arrangiert, sodass sich besser nachvollziehen lässt, wie die einzelnen Gegenstände im Alltag benutzt wurden und werden. Pospíšils Ziel ist es, dem deutschen Publikum und der Fachöffentlichkeit das in der Tschechoslowakei entstandene funktionalistische Design und seinen Platz im europäischen Kontext vorzustellen. Dabei geht es ihm ganz stark auch um den Dialog der Protagonisten der tschechischen Moderne mit den Ideen des deutschen Bauhaus.

FOREVER YOUNG BERLIN
FOREVER YOUNG BERLIN | design by Jindřich Halabala © Olaf Pospíšil

Die Projektleiterin Šárka Krtková ist begeistert von der Langlebigkeit und Zeitlosigkeit der fast 100 Jahre lang genutzten Objekte: „Die verwendeten Materialien zeichnen sich durch eine außerordentliche Haltbarkeit und Widerstandsfähigkeit aus. Auch wenn die damaligen Designer wohl nicht bewusst über Nachhaltigkeit nachdachten, entwarfen sie Möbel, die bequemes Wohnen für mehrere Generationen ermöglichten. Das könnte tschechischen und deutschen ProduktdesignerInnen von heute als Vorbild und Inspiration dienen.“


DIE DESIGNER

Die ausgestellten Exponate wurden neben anderen durch das Bauhaus inspirierten Architekten und Designern von so namhaften Kreativen wie Jindřich Halabala (1903-1978), Jan Vaněk (1891-1962), Karel Ort (1881-1936) oder Ladislav Žák (1900-1973) entworfen. Gemeinsam mit fünf tschechoslowakischen Herstellern prägten sie den Stil der tschechoslowakischen Marken

  • Slezák (1908-1948)

  • Vichr (1899-1948)

  • ÚP Závody (1921-1948)

  • Gottwald (1842-1948) und

  • Mücke&Melder (1915-1945).

Runde Formen, gebogener Stahl, Pastelltöne, Holz und Polster prägen die Entwürfe dieser Zeit. Mit dem Regimewechsel wurden die Firmen letztlich allesamt verstaatlicht, um zukünftig billige Massenware zu produzieren.

FOREVER YOUNG BERLIN | design by JAN VANĚK für ÚP ZÁVODY BRNO
FOREVER YOUNG BERLIN | design by JAN VANĚK für ÚP ZÁVODY BRNO © Olaf Pospíšil

IHRER ZEIT VORAUS

Hana Kučerová Záveská (1904-1944) studierte als eine der ersten Frauen in der Tschechoslowakei an der Kunstgewerbehochschule in Prag Architektur. Später arbeitete sie mit der Genossenschaft Artěl sowie mit der Möbelfirma ÚP Závody zusammen und entwarf 1929 für das Restaurant der Barrandov-Terassen in Prag klappbare Stahlrohrmöbel, die von der Firma Gottwald hergestellt wurden. In den Jahren 1931 bis 1933 realisierte sie außerdem Entwürfe für die funktionalistische Werkbundsiedlung Baba in Prag (hier ein Tipp für einen kulinarischen Spaziergang vor Ort).

ÖFFNUNGSZEITEN

18.6. – 11.9.2021 • DI – SA • 14 – 18 UHR


EINTRITT FREI



Die Ausstellung ist ein gemeinsames Projekt der Online-Galerie Prague Design Icons, der Online-Galerie Zeitlos Berlin und des Tschechischen Zentrums Berlin. Es wird gefördert durch den Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds sowie die Stiftung Nadace české architektury.

Tschechisches Zentrum Berlin

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