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[SK]



"Wir verknüpfen Designforschung mit der Industrie, um Positives zu bewirken."


Im Rahmen von TR1MTAB, einer Plattform für designorientierten Technologietransfer und multidisziplinäre Zusammenarbeit an der Slowakischen Technischen Universität in Bratislava STU, forschen jeweils individuell zusammengestellte Teams an innovativen Projekten. Das engagierte und wachsende Netzwerk umfasst neben den Forschenden und Studiernden der STU auch Industriepartner und Experten.


Konkret sucht das Team im Geiste des amerikanischen Erfinders Buckminster Fuller nach Möglichkeiten, innovative Lösungen mit positivem Impact zu prototypisieren und damit einen Mehrwert in den Produktionskreislauf einzubringen. Der Glaube, dass auch kleine Handlungen eine globale Wirkung haben können, spiegelt sich in der Zahl "1" im Logo wider, die den einen ersten Schritt betont, der in die richtige Richtung geht.


3 Regeln definieren die Arbeitsweise von TR1MTAB:

1 Informed / Information

Ohne Fragen keine Antworten. Und ohne Forschung und Daten keine Lösung: Nutzerforschung, Marktanalyse, Fakten. Ein gut formuliertes Problem ist ein halb gelöstes Problem.

2 Circular / Kreislauf

In Zeiten des Klimawandels reicht "weniger schlecht" nicht mehr aus. Die TR1MTAB-Projekte zielen darauf ab, zur Umstellung von linearen auf geschlossene Produktionsprozesse beizutragen.

3 Tangible / Greifbar

Modelle, Prototypen, MVPs. Ideen müssen angefasst, gebrochen und verändert werden. Um zu wissen, ob ein Entwurf funktioniert, muss er ausprobiert werden. Nur greifbare Tests führen zu Lösungen.


Konkret übersetzt bedeutet das Forschungsarbeit, Prototyping und die Prüfung des Ergebnisses. Dabei stellen sich Fragen wie:

  • Wie kann man mit einem neuen Material arbeiten?

  • Welches ist die praktikabelste Anwendung für Ihre Technologie?

  • Wie soll ein Werkzeug funktionieren?

  • Wie soll ein Produkt zerlegt werden?

  • Aus welchen Materialien soll es hergestellt werden?

  • Werden die Menschen verstehen, wie das Produkt funktioniert?

  • Wie werden sie es benutzen?

Dementsprechend gab es auf dem diesjährigen DESIGNBLOK im Rahmen eines Forschungsprojektes von Doktoranden der FAD STU die Installation DESIGN × SCIENCE zu sehen, die eine kuratierte Auswahl von sechs außergewöhnlichen Forschungsprojekten der Fakultät für Architektur und Design der Slowakischen Technischen Universität in Bratislava präsentierte.


FAD-STU | DESIGNxSCIENCE
FAD-STU | DESIGNxSCIENCE © Petra Hurai

Tibor Antonys Dissertationsprojekt Biophilia soll mittels Implementierung von Mikroalgen in städtische Innenraumobjekte multisensorische biophile Erfahrungen ermöglichen. Forschungshrundlage ist der Organismus Spirulina, dessen multifunktionalen Eigenschaften es ihm ermöglichen, einen positiven Beitrag zum Wohlbefinden der Menschen in Innenräumen zu leisten – insbesondere unter Berücksichtigung des Sauerstoffkreislaufs, der Einführung von natürlichem Grün, Nahrung und Licht. Der wesentliche Teil des Produkts ist seine interne polyfunktionale Komponente, die drei verschiedene Phasen durchlief und zwei Patente hervorbrachte.


Matej Dubiš' Forschungsarbeit befasst sich mit generativen Designmethoden und ihrem Potenzial für eine bestimmte Disziplin: das Automobildesign. Die Forschung konzentriert sich hauptsächlich auf die Methodik des generativen Designs, insbesondere auf die Rolle des Designers und den generativen Designprozess, der in vier Blöcke unterteilt ist: Konzept, Algorithmus, Parameter und Ergebnisse. Das konkrete Ergebnis der Doktorarbeit sind drei physische Demonstrationen verschiedener generativer Methoden bei der Gestaltung eines Lenkrads, das hypothetisch mit Hilfe der 3D-Drucktechnologie in Serie produziert wird.


Unter dem Titel "Design als integrierendes Element des STU Creative Center in Bratislava" konzentrierte sich Martin Mjartan auf die Überschneidungen von Gemeinschaftsbildung und handwerklicher Designpraxis im Kontext der tertiären Designausbildung. Im vorgeschlagenen pädagogischen Ansatz betont Mjartan die Wichtigkeit, in der lokalen und internationalen kreativen Gemeinschaft aktiv zu sein. Die jüngste Zusammenarbeit mit Herbert Syrups umfasst Experimente mit mundgeblasenem Glas, das von Ondřej Novotný in Nový Bor hergestellt wurde.


Vlasta Kubušovás Projekt Sensbiom I ist ist eines der Ergebnisse ihres Fulbright-Stipendiums am DumoLab Research for BiodegradableArchitecture an der Penn's Weitzman School of Design und in Zusammenarbeit mit dem Crafting Plastics! Studio und der Label-Free ResearchGroup am Center For Bits and Atoms, MIT. Das Projekt verbindet die biomaterialbasierte und computergesteuerte Herstellung von aromaaktiven Gittern. Die 3D-gedruckten gitterartigen Formen sind Prototypen selbsttragender, duftender Module, die aus zwei Arten biobasierter Materialien hergestellt werden: Biopolymermischungen, die fossile Kunststoffe ersetzen sollen, und Biokomposite auf Wasserbasis, die aus den auf der Erde am häufigsten vorkommenden Biopolymeren wie Chitin, Zellulose und Seide hergestellt werden.


Farben und Farbbeschichtungen tragen erheblich zur Verschmutzung unserer Umwelt durch Mikroplastik bei. In Zusammenarbeit mit der Fakultät für Chemie- und Lebensmitteltechnologie der STU in Bratislava befasst sich die Doktorarbeit von Soňa Otiepková mit dem spezifischen Problem der Oberflächenfärbung von Biokunststoffen. Um eine biologisch abbaubare Farbpalette zu entwickeln, experimentierte Otiepková mit Proben von Nuatan, einem Biokunststoff, der vom Studio craftingplastics! entwickelt wurde. Die endgültige Farbpalette ist für die Einfärbung von Biokunststoffoberflächen geeignet und wurde sorgfältig auf die Anforderungen kommerzieller Designprojekte mit Biokunststoffen abgestimmt.


Petra Hurai beschreibt in ihrer Dissertation Experience of Time den komplexen Begriff der Zeit aus der Perspektive des Designprozesses und der gesellschaftlichen Entwicklung: Zeitwahrnehmung sei ein subjektiv empfundenes Phänomen, das dank der Forschung in den Bereichen Physik, Biologie, Kognitionspsychologie, Neurowissenschaften etc. genau beschrieben werden kann. Das Projekt betrachtet die Subjektivität der Zeit als eine der Eigenschaften von Design, die in den Designprozess einbezogen werden sollte. Die Arbeit schlägt ein inspirierendes Werkzeug für Designer und die Öffentlichkeit vor, das den relationalen Kontext von subjektiver Zeit und Sinneswahrnehmung durch visuelle Leitfäden erforscht.


Fazit: Das Ziel der von Michala Lipková gegründeten Kommunikations- und Vernetzungsplattform TR1MTAB besteht darin, aktiv nach neuen Partnerschaften mit der Industrie zu suchen und den designorientierten Technologietransfer und die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den Fakultäten der STU zu beschleunigen.


Designblok 2023 | Openstudio • FAD STU Bratislava > Vlasta Kubušová


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