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czech architecture award 2023

[CZ]



Der würdige Sieger der 8. Ausgabe des von der der Tschechischen Architektenkammer ausgelobten Tschechischen Architektur Awards (CAA) zur Prämierung innerhalb der vergangenen fünf Jahre umgesetzter Architekturprojekte ist die Fußgängerbrücke in Litomyšl von Lukáš Ehl und Tomáš Koumar vom Büro EHL & KOUMAR ARCHITEKTI in Zusammenarbeit mit Ladislav Dvořák und Ladislav Šašek. Damit konnte sich die Arbeit im Finaldurchgang gegen fünf Mitbewerber durchsetzen. Insgesamt waren aus den 241 Einreichungen 31 Projekte vom CCA für die Preisvergabe nominiert worden.


Der Siegerentwurf der neuen Fußgängerbrücke mit Aufzug ersetzt ein bestehendes Bauwerk aus dem Jahr 1981 und bietet einen barrierefreien Zugang zu zwei von einer stark befahrenen Straße durchschnittenen Stadtteilen, dem Bereich um das Gemeindeamt und dem historischen Zentrum von Litomyšl selbst. Die filigrane Stahlkonstruktion der Brücke wird von überdimensionalen Pfeilern aus Sichtbeton getragen. Der Aufzugsturm befindet sich in der Achse der ursprünglichen Treppe und trägt die Struktur der Fußgängerbrücke. Grafiken von Ivana Šrámková beleben den schlichten Charakter der Konstruktion. Nach Ansicht der Juroren ist die Fußgängerbrücke "das Produkt einer Gemeinschaft, die über viele Jahre hinweg die Architektur zu einem bedeutenden Teil ihres öffentlichen Lebens gemacht hat, zum Gegenstand einer gemeinsamen bürgerlichen Vision für die Zukunft". Die Jury würdigte zudem, dass es sich um "ein beeindruckendes Beispiel für die kreative Zusammenarbeit zwischen einem Architekten, einem Ingenieur, einem Künstler und den Bürgern der Stadt" handelt. "Eine gute Brücke ist wie eine gute Tat in einer unfreundlichen Welt, eine uneigennützige Investition in den öffentlichen Raum, eine Möglichkeit, Menschen und Orte zu verbinden, die so gestaltet ist, dass sie angenehm zu erleben und zu betrachten ist", so die Juroren in ihrer Bewertung des Siegerwerks.


Zu den weiteren Finalisten zählt das Headquarter von Kloboucké Lesní in Brumov-Bylnice, entworfen von Jan Mach und Jan Vondrák von Mjölk architekti, die Umgestaltung eines ehemaligen Schlachthofs für die Galerie Plato Ostrava von KWK Promes, das Denkmal von Klára Hradečná und Tomáš Hradečný und ihrem Team vom Studio IXA auf dem Gelände des Gehöfts der Familie Mašín in Lošany – das Projekt wurde auch mit dem Miloš-Vystrčil-Preis ausgezeichnet –, der Park mit Friedhof in Prag-Suchdol von Václav Šuba und Jakub Červenka von OBJEKTOR ARCHITEKTI sowie der Balkonanbau für einen Wohnblock in Prag von re:architekti studio.



Die internationale Jury unter dem Vorsitz der Architektin Taba Rasti (Spanien) und besetzt mit den Mitgliedern bestehend aus Architektin Gilma Teodora Gylytė (Litauen), Architekt und Urbanist Joakim Lindmarker (Schweden), Architekt, Landschaftsarchitekt und Urbanist Winy Maas (Niederlande), Architekt Oliver Sadovský (Slowakei), Landschaftsarchitektin Maike van Stiphout (Niederlande) und Deyan Sudjic (Vereinigtes Königreich), einem auf Design und Architektur spezialisierten Schriftsteller, Kurator und Kritiker hatte sichtlich die Qual der Wahl.


Zur Entscheidungsfindung besuchten die Juror:innen Anfang September die Tschechische Republik, um die nominierten Arbeiten zu besichtigen und zu diskutieren. "Der Jurierungsprozess führte uns quer durch die Tschechische Republik, von abgelegenen ländlichen Enklaven bis zu historischen Städten, von ehemaligen Industriezentren, die nach einer neuen Zukunft suchen, bis zum monumentalen Herzen Prags. Als Besucher aus dem Ausland wurden wir auf eine lange architektonische Tradition und die Arbeit einer neuen Generation von Architekten aufmerksam gemacht", so die Jury in ihrem Abschlussbericht. Die Juroren bewerteten und prämierten die eingereichten Arbeiten ohne jegliche Kategorisierung, sondern wiesen auf den Beitrag der Architektur zur Gesellschaft und ihre Bedeutung für die physischen und sozialen Beziehungen hin.


Damit ist der CCA weniger als Wettbewerb zu verstehen, sondern vielmehr als ein gesellschaftlicher Dialog über das, was zeitgenössische Architektur dem Land bieten kann.


die Juror:innen des Tschechischen Architektur Awards 2023

Fünf Partnerpreise wurden ergänzend vom Ministerium für regionale Entwicklung für die Förderung des Qualitätsbaus durch Architekturwettbewerbe, dem Ministerium für Industrie und Handel für die Revitalisierung einer Industriebrache, der Naturschutzbehörde für ein sensibles und umweltfreundliches Bauwerk in einer natürlichen Landschaft, der Central Group für einen innovativen Ansatz bei der Gestaltung neuer Wohnungen sowie von Vekra für die Erhebung grundlegender Baumaterialien zur Kunst verliehen.

Der TSCHECHISCHE ARCHITEKTUR AWARD in Zahlen:

  • 241 eingereichte Arbeiten

  • 31 nominierte Arbeiten

  • 1 Hauptpreis

  • 6 Finalisten

  • 5 Partnerauszeichnungen

  • 1 Miloš Vystrčil Preis des Präsidenten des Senats des Parlaments der Tschechischen Republik

CZECH ARCHITECTURE AWARD

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